Es braucht eine Revo­lu­tion in der Pflege

Kürz­lich fan­den die 7. Lands­hu­ter Hos­piz­ge­sprä­che mit der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Emmi Zeul­ner zum Thema „Gutes Leben im Alter… und wie es mit der Pflege in der Zukunft wei­ter­geht“ statt. Fazit des hörens­wer­ten Vor­trags war, dass es nicht fünf vor, son­dern bereits fünf nach zwölf ist. Die Situa­tion in den Kran­ken­häu­sern, Pfle­ge­hei­men und ambu­lan­ten Pfle­ge­diens­ten ist nicht erst seit Corona mehr als ange­spannt. Doch wie kann die­ser Situa­tion begeg­net wer­den? Ein wich­ti­ger Punkt dabei liegt laut Emmi Zeul­ner darin, dass der Pfle­ge­be­ruf wie­der attrak­ti­ver gemacht wer­den müsse. Ein gro­ßer Schritt dabei sei die vor zwei Jah­ren ein­ge­führte Gene­ra­lis­tik. Das heißt, es gibt zukünf­tig keine getrenn­ten Aus­bil­dun­gen mehr für die Kranken‑, Alten- und Kin­der­pflege, son­dern nur noch eine gemein­same Aus­bil­dung, bei der man den Berufs­ab­schluss der Pfle­ge­fach­frau bezie­hungs­weise des Pfle­ge­fach­manns erwirbt. Ein wei­te­rer Schritt könnte eine Aka­de­mi­sie­rung für einen Teil der Pfle­gen­den sein. Somit könnte den Pfle­gen­den auch ein Kar­rie­re­pfad in Aus­sicht gestellt wer­den. Auch neue Berufs­fel­der wie das der Gemein­de­schwes­ter könn­ten das Gesund­heits­sys­tem ent­las­ten und den Beruf attrak­ti­ver machen. Dar­über hin­aus machte sich die Refe­ren­tin auch für eine bes­sere Ent­loh­nung der Pfle­gen­den stark. Hier­bei könn­ten zum Bei­spiel Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen eine Rolle spielen.


Nach dem Vor­trag gab es eine rege Dis­kus­sion der Teil­neh­men­den, die zum gro­ßen Teil selbst im Bereich der Pflege tätig sind, und der Refe­ren­tin. Hier wurde ange­merkt, dass es bei­spiels­weise nur eine ein­zige Ein­rich­tung für Tages­pflege in Lands­hut gebe. Grund hier­für sei unter ande­rem, dass die Poli­tik keine finan­zi­el­len Reize in die­sem Bereich schaffe. Frau Zeul­ner spielte den Ball an die Kom­mu­nen zurück und ver­wies aus­drück­lich dar­auf, dass die Städte und Land­kreise Defi­zite in der Ver­sor­gung von alten Men­schen erken­nen müss­ten und diese dann gege­be­nen­falls selbst behe­ben sollten.