Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim – sprich „ZiB“, ein bayernweites Projekt für gezielte palliative Versorgungszeit im Pflegeheim – ist für den Hospizverein Landshut e.V. seit über drei Jahren nun zum sprichwörtlich ungeschriebenen Gesetz geworden. Als Teil einer bayernweiten Initiative beschäftigt der Verein in vier Landshuter Pflegeeinrichtungen sogenannte ZiB-Kräfte, die sich speziell um zeitintensive Bedürfnisse der hochbetagten, multimorbiden und sterbenden Bewohner kümmern.
Ende März lud die Paula Kubitscheck-Vogel Stiftung nach München ein, um ‑zusammen mit Vertretern der Politik- die Ergebnisse der einjährigen Studie bekannt zu geben. Ein Teil der Landshuter ZiB-Kräfte machte sich zusammen mit der ZiB-Koordinatoren Barbara Kollross, sowie zwei der Pflegedienstleitungen auf den Weg nach München. Dort genoss die Truppe nicht nur herrliches Frühlingswetter, sondern hatte reichlich Gelegenheit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Trotz aktuell manchmal düsterer Wolken an der Pflegefront sorgte der Fachtag für Optimismus und Stolz für den eigenen Beruf und Mut für Gestaltungsmöglichkeit.
Die Studienergebnisse sprechen für sich. ZiB-Zeit verbessert die palliative Versorgung in Einrichtungen, ermöglicht individuelle Versorgung am Lebensende, verringert Krankenhauseinweisungen, gibt Angehörigen ein beruhigendes Gefühl und einen Ansprechpartner. Pflegekräfte können ihre Profession eigenständiger und kollegiale Netzwerke einrichtungsintern stärken. Als Arbeitgeber gewinnen die Einrichtungen zusätzliche Attraktivität.
Der Hospizverein Landshut e.V. und alle Projektbeteiligte sind sich einig, ZiB ist Zeit mit Mehrwert und das Ziel, diese Zeit gesetzlich zu verankern und somit flächendeckend zu ermöglichen, ist einen Schritt näher gerückt. Bei Interesse zu ZiB und / oder zu Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Palliative Care hilft der Verein gerne weiter!